Geisenfeld – Fraktionsübergreifende „Deppen“-Empörung über Bürgermeister Wahlverein USB

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Äußerungen des USB Vorsitzenden Böhm bringen Geisenfelder Stadträte in Wallung

Klarer konnte man eine Ansage nicht machen: Unter diesen Umständen könne man mit der USB im Stadtrat nicht mehr zusammenarbeiten. Die „Herabwürdigung des gesamten Gremiums“ (Lokalblatt) und die unerhörten, beleidigenden und abwertenden Aussagen in einer USB-Postille vom Jahresende, sei „keine Basis zur Zusammenarbeit“ empörte sich nach Angaben der Heimatzeitung der FW-Fraktionssprecher Erich Erl.

War die Sitzung des Geisenfelder Stadtrats am 23. Januar der richtige Rahmen um auf das in einem Wurfblatt des politischen Gegners von vielen als Beleidigung empfundene Wahlkampfgeschwurbel einzugehen, in dem der geistige Vorturner der USB-Fraktion die Stadtratsmehrheit aus CSU, Freie Wähler (FW) und deren Bürgermeisterkandidaten Schranner und Erl frontal anging und ihnen in einem Aufwasch pauschal „Unauffälligkeit“ und „Blockadepolitik“ in den letzten 6 Jahren im Stadtrat vorwarf.

Nein, um auf den Inhalt dieser USB- Wahlpostile einzugehen, war der Rahmen einer öffentlichen Stadtratssitzung sicher nicht der richtige!

Doch, und das beobachteten nicht nur politisch Interessierte in Geisenfeld, denn seit der Amtsübernahme des derzeitigen Geisenfelder Bürgermeisters war es mit den allgemein geltenden Regeln politischer Auseinandersetzung nicht mehr weit her.

Hielt man sich bis dahin an die mit einem Sprichwort umrissene Gepflogenheit , dass „man nicht dort scheisst, wo man isst* wurde diese Kulturtechnik von Bürgermeister Staudter zum allfälligen Gebrauch neben die WC-Papier-Rollen gestellt.(*Aus dem amerikanischen: You don’t shit where you eat).

Bürgermeister Staudter (USB) hatte den Pfad politischer Hygiene erstmals an einem Dezemberabend des Jahres 2010 verlassen, als er mit 3-wöchigem Abstand unter dem Tagesordnungspunkt „Bekanntgaben“ die Stadtratssitzung vom 9. Dezember dazu nutzte, seinen Unmut über eine außerhalb des Rathauses gehaltene Rede des damaligen FW-Fraktionssprechers Helmut Königer vom 22. November „bekannt“ zu geben.

Hatte der FW-Stadtrat Königer es doch gewagt, Staudters Finanzgebaren auf der FW-Jahreshauptversammlung zu kritisieren, dessen fehlendes „unternehmerisches Denken“ festzustellen und die unter Staudter enorm angestiegenen Personalkosten anzuprangern. (Hier die Schilderung der Stadtratssitzung auf „Bürgersicht„)

Das sei “unfair” und “polemisch”, so der Bürgermeister auf der Stadtratssitzung. Die Rede sei teilweise sogar eine “absolute Frechheit” und für Ihn, Staudter, “nicht hinnehmbar”. (Aufgemerkt: Staudter musste dabei nichts „hinnehmen“. Er kannte die Rede nur aus zweiter Hand da er darüber nur im Lokalblatt gelesen hatte)
So gesehen blieb es weiterhin unangemessen doch in der Fortführung des von Staudter eingeführten schlechten Stils her konsequent, unter dem Tagesordnungspunkt „Anfragen“ auch die Stadtratssitzung vom 23. Januar als Ventil für an anderer Stelle entstandene politische Aufgeregtheiten zu missbrauchen.

Bot diese Sitzung doch eine der seltenen Gelegenheiten, vor Stadträten und Bürgermeister das Wort „Deppen“ zu gebrauchen.

Trotz aller Konkurrenz verspreche ich einen sachlichen und fairen Wahlkampf

versprach Staudter in besagter USB-Postille „Aufwind„. Dieser Satz, den man bereits wenige Tage nach dem Vorfinden der Wurfsendung im Briefkasten als inhaltsleere Floskel enttarnen konnte, könnte sich für seine Wiederwahl als starker Gegenwind entpuppen.

Konnten die Vorturner der USB mit ihrer überzogen Inszenierungsstrategie womöglich die Zustimmung ihrer beitragszahlenden Mitturner bekommen , so schüttelt man außerhalb dieses kleinen Kreises darüber nur den Kopf.

Wie weit das Unverständnis über die USB und die fortschreitende Entzauberung ihres wichtigsten politischen Personals bereits geht, wird der Ausgang der Kommunalwahl zeigen. Die derzeitigen klimatischen Bedingungen lassen für den Wahlabend ein Kreuzchen reduzierendes Tiefdruckgebiet auf den Wahlzetteln für die USB erahnen.

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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